Wie gesund ist Fleisch?

Wie gesund ist Fleisch?

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Unglaublich gefährlich. Absolut schädlich. Ja, lebensbedrohlich. So wird der Fleischkonsum zur Zeit in den Medien

dargestellt. „Fleischlos durchs Leben“ ist schon länger Trend, aber nach der letzten Studie der WHO scheint die Sorge vor den vermeintlichen Neben- und Nachwirkungen des Fleischkonsums an die Spitze getrieben und die „Verzichter“ nehmen rasch zu. Ist Fleisch denn tatsächlich gefährlich? Oder alles nur Panikmache? Es scheiden sich die Geister.

Eigentlich war ja allgemein bekannt, dass Fleisch ein guter Lieferant für biologisch hochwertige Nährstoffe ist. Eiweiß (Protein), Eisen, Zink, Selen sowie Vitamine der B-Gruppe in gut verfügbarer Form machen es für Aufbau und Erhalt der menschlichen Körpersubstanz besonders wichtig. Fleisch ist ein Stück Lebenskraft – so wurde einst geworben. Und plötzlich soll das alles Lüge sein?

Klargestellt.

Wer die Studie der WHO genauer begutachtet, wird entdecken, dass sich die Wissenschaftler selbst einiger „Fakten“ nicht ganz sicher sind. Es sei zum Beispiel unklar, „ob es tatsächlich das Fleisch selbst ist, das schadet, oder vielleicht doch eher die Verarbeitung durch Pökeln, Räuchern oder Fermentieren“. Auch die WHO-Studie basiert schließlich rein auf Auswertungen und statistischen Berechnungen anderer Studien.

Beim roten Fleisch sei der Zusammenhang zwischen Konsum und Darmkrebs-Erkrankung beispielsweise nur wahrscheinlich, nicht sicher. Was stimmt: Die IARC (International Agenca for Research on Cancer) schreibt, es sei noch nicht vollständig verstanden, wie rotes oder verarbeitetes Fleisch das Krebsrisiko erhöht. Sie listet jedoch einige Untersuchungen auf, die mögliche Hinweise liefern. Unter anderem zeigten zwei kleinere Studien, dass ein hoher Fleischkonsum (mehr als 300 Gramm pro Tag) dazu führe, dass sich im Erbgut in Darmzellen vermehrt sogenannte DNA-Addukte fanden: Veränderungen, die zu Krebs führen können. Aber: es müssen ja nicht 300 Gramm pro Tag sein, oder?

Sichtweisen.

„Wenn man gesundes Fleisch zu sich nimmt, kann es nicht ungesund sein.“ sagen die einen. Die Qualität muss stimmen. Und die Zubereitung. „Natürlich kommt es auf die Ernährungsgewohnheiten insgesamt an.“ sagen die anderen. „Wenn ich jeden Tag Fleisch esse, kann das natürlich nicht gesund sein. Zuviel von etwas schadet doch immer!“

„Man soll von allem etwas essen; zu eintönige Ernährung ist ja in keinem Fall gesund. Inhaltsstoffe wie Eisen & Eiweiße sind aber sehr wichtig, und die erhalte ich unter anderem durch den Verzehr von Fleisch.“

„Was ist die gesündeste Art der Fleischzubereitung?“, wollen wir von Otto Mattivi, Besitzer des Restaurants Hidalgo Beef Tasting und großer Fleischkenner und -liebhaber, wissen. „Grillen ohne Öl und Butter, dafür mit hoher Temperatur.“ Auf die Zubereitung kommt es an: beim Garen ohne direkten Kontakt mit Kohle oder Flammen entstehen weniger Substanzen, die Krebs auslösen können.

Die Empfehlung insgesamt lautet also: Fleisch nicht jeden Tag verzehren und auf die Qualität achten! Hände weg von Billig-Fleisch. Denn qualitativ hochwertiges Fleisch enthält keine schädlichen Substanzen und schmeckt ganz einfach auch besser. Fleisch zu besonderen Anlässen, im besonderen Ambiente und mit besonders hoher Qualität? Genau.

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